Prototypen binnen Tagesfrist
In wenigen Stunden vom
3D-CAD-Datensatz zum kleinserientauglichen Blech-Umformwerkzeug
Zeit ist Geld! Das gilt vor allem
im Prototypenbau. Dort entscheidet Schnelligkeit bei der
Umsetzung innovativer Konstruktionen und Designs maßgeblich über
das time-to-market und somit über Markterfolg, Margen und
Marktanteile neuer Produkte. Zeitkritisch sind stets Bauteile für
deren Herstellung spezielle Werkzeuge oder Formen benötigt
werden. So benötigt zum Beispiel die Herstellung von
Umformwerkzeugen für Blechteile zumeist mehrere Tage oder gar
Wochen. Geschichte! Denn: Mit dem SLM-Verfahren lässt sich die
Zeit von der Idee zum einbaufertigen Blechteil drastisch verkürzen.
Sofern ein 3D-Datenmodell existiert, benötigt die Herstellung
von Stempel und Matrize mit Hilfe des MCP Realizer nur ein paar
Stunden. Die durch Selective-Laser-Melting hergestellten
Umformwerkzeuge sind geometrisch nicht nur auf 0,1 mm genau, überdies
ist die Widerstandsfähigkeit der verfügbaren Werkstoffe
absolut Praxis-proofed. So erzielte einer der ersten Anwender,
Lohnfertiger OTNI in Borchen, Westfalen, mit SLM-generierten
Formen bei der Herstellung von Blechteilen mit immerhin 3 mm
Materialstärke Stückzahlen von rund 3.000, ohne dass die
Werkzeuge sichtbaren Verschleiß zeigen.
Technologisch gesehen ist das
SLM-Verfahren eine kleine Revolution. Freilich: Bislang waren
Theorie und Praxis zweierlei. Waren! Denn: Mit dem MCP-Realizer
offeriert MCP-HEK eine Komplettlösung, mit der sich die
sensationellen Vorteile des Selektive Laser Melting konsequent
nutzen lassen. Der MCP Realizer generiert gleichermaßen zuverlässig
wie zeitsparend beliebige Bauteile aus nahezu allen handelsüblichen
Metallpulvern oder Keramiken auf Metallbasis in hoher Präzision.
Obschon der Arbeitsraum des MCP Realizer mit seinem Volumen von
250x250x250 mm³ die maximal herstellbare Bauteilgröße
vorgibt, lassen sich durch Segmentierung durchaus auch größere
Teile realisieren - und zwar "in Rekordzeit sowie sehr
wirtschaftlich", wie OTNI-Geschäftsführer Jürgen Gerold
mit der Erfahrung aus zwischenzeitig rund 40 SLM-gefertigten
Werkzeugsätzen für die Blechumformung bestätigt.
Dass der im Hauptgeschäft auf
Blechzuschnitte und Blechbiegeteile spezialisierte Lohnfertiger
trotz der "durch die Bank überzeugenden Ergebnisse"
noch keinen eigenen MCP Realizer einsetzt, liegt einzig am
"Return on Invest". Gerold: "380.000,-- € für
ein System ist für uns natürlich eine Menge Geld. Zur Zeit könnten
wir eine eigene SLM-Maschine nicht auslasten. Die Möglichkeiten
dieser neuen Technologie müssen sich erst noch
herumsprechen." Aber das kann sehr schnell gehen!
Im Vergleich zu einer CNC-Fräsmaschine
ist der Preis für einen MCP Realizer zwar deutlich höher, dafür
aber bietet das Selective-Laser-Melting eine ganze Reihe
handfester Vorteile: So arbeitet der MCP Realizer mit einer
mittleren Baugeschwindigkeit von 5 cm³ automatisch und sehr
prozesssicher, was einen weitgehend unbeaufsichtigten Einsatz
quasi rund um die Uhr ermöglicht. Für die Programmierung des
MCP Realizer genügt ein 3D-CAD-Modell im STL-Format. Dieses
Datenformat wird von jedem gängigen 3D-CAD-System unterstützt.
Die erforderliche Qualifikation zur Bedienung des Gerätes ist
deutlich niedriger als beim NC-Fräsen. Insbesondere komplexe Fräsbearbeitungen
erfordern einen sehr hohen Vorbereitungsaufwand, wie
NC-Programmerstellung und -simulation, Auswahl und
Voreinstellung geeigneter Werkzeuge, Aufbau der
Aufspannvorrichtung, Ermitteln der Werkstücknullpunkte sowie
Einfahren der Maschine. Beim SLM-Verfahren entfällt dieser aufwändige
Rüstaufwand komplett. Es kommt sogar noch besser: Als
Substratplatte zum Aufbau des gewünschen Bauteils kann direkt
eine Maschinenaufnahme verwendet werden. In Konsequenz kann ein
mittels SLM generierter Werkzeugsatz direkt auf der Presse
eingebaut und eingesetzt werden. Als weiteres Plus lassen sich
mit dem SLM-Verfahren auch solche Werkstoffe verarbeiten, die
sich nur schwer oder überhaupt nicht prozesssicher zerspanen
lassen. Kühlschmiermittel braucht es natürlich auch nicht. Der
Realizer von MCP-HEK verarbeitet alle handelsüblichen
Metallpulver und Keramiken, wie Zink, Bronze, Werkzeug- und
Edelstähle, Titan, Chrom-Kobaltlegierungen, Siliziumkarbid und
Aluminiumoxyd. Auch Pulver aus der Familie der MCP-Legierungen
eignen sich zum Beispiel für den Aufbau von Schmelzkernen,
womit sich der MCP-Realizer künftig auch noch ganz andere
Anwendungsgebiete erschließen dürfte - zumal SLM 3D-CAD-Daten
selbstredend auch in (be-greifbare Ansichts- und
Funktionsmodelle mit Endprodukt-ähnlichen Eigenschaften
verwandelt.)
Die Geometrien der SLM-Bauteile dürfen
(fast) beliebig komplex sein. Dadurch können Anwender des MCP
Realizer selbst Formen mit senkrecht fallenden, tiefen Senken
und hochragenden schmalen Stegen quasi über Nacht herstellen.
Außerdem ist es kein Problem, Kühlkanäle parallel zur Oberfläche
einer Kavität (conformal cooling) einzubauen. Das Tiefbohren
von Heiz- und Kühlkanälen wird verzichtbar. Das spart nicht
nur jede Menge Zeit sowie erhebliche Kosten; die durch conformal
cooling optimierte Temperaturführung verleiht den Formen überdies
eine deutlich höhere Produktivität, was Formenbauern als auch
Spritzgießern einen gewichtigen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Fairerweise darf an dieser Stelle
nicht unterschlagen werden, dass die Oberflächen und
geometrischen Genauigkeiten der mit SLM hergestellten Formen
nicht mit geschlichteten oder erodierten Formen konkurrieren können
- zumindest nicht ohne Nacharbeit. Die geometrische Genauigkeit
der SLM-Bauteile liegt bei 0,1 mm. Allerdings: Die Entwicklung
geht weiter. Zusätzliche Metall- und Keramikpulver sind derzeit
in der Testphase...
Aktueller Stand der Dinge ist:
Egal um welche Bauteile es sich handelt, SLM- generierte
Werkzeuge, Formen und Werkstücke haben stets ein homogenes Gefüge,
wobei sich die Dichte je nach Anforderung auf bis zu 100% des
verwendeten Grundmaterials einstellen lässt. Das eröffnet
Konstrukteuren zahlreiche, völlig neue Gestaltungsspielräume.
Einzige Restriktionen für den MCP Realizer sind die maximale
Bauteilgröße sowie die derzeit erzielbaren Genauigkeiten in
den drei Raumachsen. Der eingesetzte 100 W-IR-Laser fokussiert
den Strahl (TEMoo) auf einen
Durchmesser von 0.03 mm. Die minimale Dicke je Schicht misst
0,05 mm. Allerdings hat der Exklusivanbieter MCP-HEK in seinem
Euro Tech Center in Kaarst bereits erfolgreiche Versuche mit der
doppelten Auftragsstärke gefahren, was einer Halbierung der
Bauzeit gleichkommt. Als kleiner aber feiner Nebeneffekt
verbesserte sich durch optimale Synchronisation der
Scan-Parameter bei den getesteten SLM-Materialien auch noch die
Oberflächenqualität der Bauteile, was wiederum das
Einsatzspektrum des MCP-Realizers nochmals deutlich erweitern dürfte.
Außerdem sind bei MCP-HEK bereits SLM-Maschinen mit größeren
Arbeitsbereichen in Planung. Auch beim Laser ist die technische
Evolution vermutlich längst nicht am Ende.
Wie auch immer: Entwickler von
Blechformteilen können die vorhandene SLM-Technologie schon
jetzt zu ihrem eigenen Wettbewerbsvorteil nutzen. Zumal die
Erfahrungen bei Lohnfertiger OTNI in Borchen zeigen, dass sich
SLM-generierte Blechumformwerkzeuge nicht nur für die
wieselflinke Prototypenherstellung, sondern ebenso gut für die
Produktion kleiner Serien bestens eignen. Jürgen Gerold:
"Mit einem Werkzeugsatz haben wir mittlerweile rund 3.000
Teile aus 3 mm dickem Blech produziert, ohne dass Stempel und
Matrize einen bedenklichen Verschleiß zeigen." Die
Standfestigkeit der Tools ermöglicht also Stückzahlen, die überall
dort, wo es Bedarf an unterschiedlichsten Blechumformteilen in
Kleinauflagen gibt, völlig ausreichen. Insofern ist das
SLM-Verfahren allgemein und der MCP Realizer im Besonderen
sicher nicht nur für Fahrzeughersteller und -zulieferer ein
aktiver Beitrag zu mehr Wettbewerbsfähigkeit.

HEK GmbH
Kaninchenborn 24-28
23560 Lübeck
Germany
Tel. +49 (0) 451-5 30 04-0
Fax +49 (0) 451-5 30 04-50
Email: info@mcp-group.de
|

Schneller von der
Idee zum Produkt: Für die Programmierung des MCP
Realizer genügt ein 3D-CAD-Modell im STL-Format. Die
erforderliche Qualifikation zur Bedienung des Gerätes ist
deutlich niedriger als beim NC-Fräsen. Der dabei übliche
Vorbereitungs- und Rüstaufwand, wie NC-Programmerstellung und
-simulation, Auswahl und Voreinstellung geeigneter Werkzeuge,
Aufbau der Aufspannvorrichtung, Ermitteln der Werkstücknullpunkte
sowie Einfahren der Maschine entfällt beim SLM-Verfahren
komplett. Ferner kann als Substratplatte für den Aufbau von
Umformwerkzeugen die Aufnahme einer Presse verwendet werden, was
den sofortigen Einsatz des Tools ermöglicht. (Bilder:
HEK/Hennecke)
Jürgen Gerold, Geschäftsführer OTNI GmbH, Borchen:
"...in Rekordzeit sowie sehr wirtschaftlich..."

Universell, genau und schnell: Der MCP
Realizer generiert gleichermaßen zuverlässig wie zeitsparend
beliebige Bauteile aus nahezu allen handels-üblichen
Metallpulvern und Keramiken in hoher Präzision. SLM-generierte
Werkzeuge, Formen und Werkstücke haben stets ein homogenes Gefüge,
wobei sich die Dichte je nach Anforderung auf bis zu 100% des
verwendeten Grundmaterials einstellen lässt.


SLM-generierte Blechumformwerkzeuge sind quasi über Nacht verfügbar
und somit 1. Wahl für die wieselflinke Prototypenherstellung
bis hin zur Kleinserienfertigung. Je nach Blechstärke,
erreichen die SLM-Umformwerkzeuge Standmengen von mehreren
Tausend Umformteilen.

Unermüdlicher Schichtarbeiter: Der im
MCP Realizer eingesetzte100 W-IR-Laser fokussiert den Strahl
(TEMoo) auf einen Durchmesser von 0.03 mm. Die minimale Dicke je
Schicht misst 0,05 mm. Die geometrische Genauigkeit der
SLM-Bauteile liegt bei 0,1 mm. Der MCP Realizer arbeitet mit
einer mittleren Baugeschwindigkeit von 5 cm³ automatisch und
sehr prozesssicher, was einen weitgehend unbeaufsichtigten
Einsatz quasi rund um die Uhr ermöglicht. Verarbeitbar sind
alle handelsüblichen Metallpulver und Keramiken, wie Zink,
Bronze, Werkzeug- und Edelstähle, Titan,
Chrom-Kobaltlegierungen, Siliziumkarbid und Aluminiumoxyd, als
auch Pulver aus der Familie der MCP-Legierungen für den Aufbau
von Schmelzkernen.

 |